Magdeburg, 12.06.13

Hochwasser in Magdeburg - die "Hochwasserpfarrei" St. Augustinus

Die Pfarrei St. Augustinus liegt vorwiegend auf dem ostelbischen Ufer Magdeburgs – mit Ausnahme einer kleinen westelbischen Enklave am Steilufer der Altstadt, wo sich die Hauptkirche St. Petri über die Fluten erhebt. Der größte Teil erstreckt sich über die großen ostelbischen Gebiete Magdeburgs und über die Dörfer entlang der alten fränkischen Heerstraße. Hier wohnen etwa 25.000 Menschen, allein ein Viertel der Fläche der Stadt Magdeburg gehört dazu. Die Pfarrei umfasst 90 % der evakuierten Gebiete in einem Umkreis von 25 km. Dort hat sich bei der Flut von 2002 auch der schlimmste Deichbruch ereignet. Das Priorat liegt 10 Meter hinter dem Deich...

Der Konvent des Prämonstratenser-Priorats ist wegen des bedrohlich angestiegenen Hochwassers aus Ostelbien evakuiert worden und wohnt jetzt im Haus des Hilfswerks SUBSIDIARIS in einem Gästezimmer, in Büros und der Teeküche. Das Hochwasser in Magdeburg geht Gott sei dank seit Montag allmählich zurück. Der Pegel sinkt kontinuierlich, aber langsam von 7,48 Metern (was 76 cm über dem "Jahrhunderthochwasser" von 2002 liegt), am Dienstagabend, bei 6,98 m Meter. Unter 6,80 Meter wird es weniger gefährlich, unter 6,50 Meter ist es relativ sicher.

Das  Problem Magdeburgs bei diesem neuen Jahrhunderthochwasser ist, dass oberhalb Magdeburgs die Saale in die Elbe strömt. Anders als bei der "Jahrhundertflut" 2002 führt die Saale dieses Mal soviel Wasser wie seit 500 Jahren nicht mehr.

Mit Wasserpumpen und Sandsäcken wird um Kirche und Pfarrhaus gekämpft. Die Feuerwehr pumpt erfolgreich das aus den Kanälen drängende Grundwasser in die Elbe zurück, Am Sonntag fuhren die ICEs und ICs fuhren wegen des Hochwassers mangels herangebrachten Zugmaterials nicht mehr, einen Tag später ist auch die Berliner Strecke blockiert.

Der Kirchenheizungskeller ist vollgelaufen, die Pumpen schaffen es nicht mehr. Der Heizungskeller des Pfarrhauses scheint gerettet, bis die Heizung sich mit einem Knall verabschiedet... Strom gibt es aber noch. Aber kein Einbruch des schmutzigen, stinkenden Hochwassers, jedenfalls noch nicht. Nur das Grundwaasser drängt in die Keller, ganze Straßen stehen unter Wasser und drohen zu überfluten, wenn die Pumpen es nicht schaffen, die aber aus ganz Deutschland inzwischen angekommen sind. Überall spritzen spektakuläre Fontänen zurück gepumpten Wassers in die Elbe. Dieses Mal geht alles bisher relativ glimpflich ab, aber noch ca. 48 Stunden Hoffen und Bangens sind angesagt. Hoffen und Beten. Herzliche Bitte an alle um ein Fürbittgebet für die 20.000 Evakuierten, die um ihr Hab und Gut bangen und die überarbeiteten Helfer aus ganz Deutschland!

Anbei ein paar Eindrücke von unserer Kirche in der Büchnerstraße 17, von der Straße vor dem Pfarrhaus und Priorat, vom überfluteten Kirchenheizungskellereingang und Pumpleitungen für unser Haus, von der durch Sandsäcke gesicherten Kirche (mit P. Andreas), dann der Blick aus unserem Fenster und die Fontänen der Feuerwehrpumpen, die Wasser aus der Kanalisation zurück in die Elbe pumpen.

Wer der Pfarrei St. Augustinus helfen möchte:
Konto-Nr.: 1610341 bei der Volksbank Magdeburg (BLZ 810 932 74).

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